Technik-Weltpremiere in Frankfurt: Audi setzt erstmals einen
FSI-Benzin-Direkteinspritzer in einem Hybridfahrzeug ein. Die
Konzeptstudie Audi Q7 hybrid verfügt über einen 4,2 Liter-FSI-V8 mit 257
kW (350 PS) und 440 Newtonmetern. Ein in den Antriebsstrang integrierter
Elektromotor steuert seinerseits ein Drehmoment von bis zu 200 Nm bei. Ihr
Debüt gab die Studie auf der Internationalen Automobilausstellung 2005 in
Frankfurt.
Selbstverständlich für einen Audi mit diesem
Potenzial ist der permanente Allradantrieb quattro, der Motorleistung und
Drehmoment stets in ein Maximum an Fahrdynamik und Fahrsicherheit umsetzt.
Die Kraftübertragung erfolgt mit einer 6-stufigen tiptronic.
Die für den Audi Q7 hybrid zu erwartenden Fahrleistungen entsprechen denen
eines Sportwagens: Von 0 auf 100 km/h vergehen nur 6,8 Sekunden. Noch
spektakulärer fällt die Durchzugskraft des SUV aus: In exakt 7 Sekunden
sprintet er im 5. Gang von 80 auf 120 km/h. Diese für sich allein bereits
beeindruckenden Werte erreicht der Q7 hybrid bei einem Gesamtgewicht von
2.410 Kilogramm - und einem Durchschnittsverbrauch von nur 12,0 Litern je
100 Kilometer oder knapp 13 Prozent weniger als beim Basismodell:
Überzeugender lässt sich die Effizienz des Audi-Hybridantriebs nicht
belegen. Wer die Motorhaube des Audi Q7 hybrid öffnet,
wird zunächst keine sichtbaren Indizien für ein Hybridfahrzeug entdecken.
Denn der 4,2 Liter große Achtzylinder füllt den Motorraum voll aus - ein
Elektromotor ist ebenso wenig zu sehen wie eine Batterie.
Der 200 Newtonmeter und 32 kW mobilisierende Elektromotor befindet sich -
auf ideale Weise in den Antriebsstrang integriert - zwischen dem V8 und
dem Wandler des Automatikgetriebes. Mit dem FSI-Aggregat ist er über eine
Trennkupplung verbunden, die es möglich macht, entweder eines von beiden
Triebwerken oder auch beide gleichzeitig für den Vortrieb einzusetzen.
Diese Bauweise bedeutet ein Höchstmaß an Raumökonomie, deshalb steht das
gesamte Volumen der Fahrgastzelle uneingeschränkt zur Verfügung. Auch der
Q7 hybrid verfügt, wie das serienmäßige Basisfahrzeug, über bis zu drei
Sitzreihen und ein großräumiges Gepäckabteil. Seine
Energie bezieht der Elektromotor aus einem Batteriesystem, das im
Fahrzeugheck unterhalb des Ladebodens untergebracht ist. Hier befindet
sich auch ein Spannungswandler, der das Bordnetz versorgt.
Gegenüber früheren Generationen von Hybridfahrzeugen sind Elektromotor und
die Nickel-Metallhydrid (NiMH)-Batterie ausgesprochene Leichtgewichte -
nur 140 Kilogramm oder weniger als sieben Prozent mehr bringt die Studie
gegenüber dem Basisfahrzeug auf die Waage.
Audi Hybridfahrzeuge - 15
Jahre Pionierarbeit Audi war 1997 der erste - und
ist nach wie vor der einzige - europäische Automobilhersteller, der ein
Hybridfahrzeug in Serie baute: Der Audi duo auf Basis des A4 Avant. Für
seinen Antrieb sorgten ein 1,9 Liter TDI mit 90 PS und zusätzlich ein
Elektromotor mit 29 PS. Beide trieben gemeinsam die Vorderräder an; eine
Blei-Gel-Batterie im Heck speicherte die elektrische Energie.
Die erste Generation des Audi duo wurde jedoch schon 1989 vorgestellt. Das
Experimentalfahrzeug auf Basis eines Audi 100 Avant quattro verfügte über
einen 12,6 PS-Elektromotor, der statt der Kardanwelle für den Antrieb der
Hinterräder sorgte. Die Energie kam von einer Nickel-Cadmium-Batterie. Auf
der Vorderachse agierte ein 2,3 Liter großer Fünfzylinder mit 136 PS.
Zwei Jahre später stellten die Audi-Entwickler die zweite duo-Generation
vor, gleichfalls in der Karosserie eines Audi 100 Avant quattro
realisiert. Auch hier trieb der Elektromotor, eine 28,6 PS starke
Drehstrom-Maschine, die Hinterräder an. Jedoch kam zusätzliche Leistung an
die Hinterachse auch über das Torsen-Differenzial aus dem vorderen
Motorraum, wo ein Zweiliter-Vierzylinder zu finden war. |