Das Design | Der Innenraum | Der Motor | Audi road vision | Audi lane assist | Audi side assist | Infotainment | Die Fotos
Debüt in Detroit: Audi enthüllt auf der North American International Automobile Show die Studie allroad quattro concept. Entwickelt wurde dieses Crossover-Fahrzeug eigens für die Präsentation bei der wichtigsten Automobilmesse der USA - genau wie die erste Studie mit dem Namen allroad quattro, die im Januar 1998 in der Automobil-Metropole enthüllt worden war. Wie diese soll auch der aktuelle Audi allroad quattro concept ein neues Fahrzeugkonzept im wichtigsten Crossover-Markt der Welt zur Diskussion stellen und die Resonanz bei Presse und Publikum prüfen.
Zugleich dient der allroad quattro concept als Technologieträger für die Demonstration innovativer elektronischer Systeme, die bereits in wenigen Jahren Einzug in die Serien halten werden.
Schon das Design setzt klare Signale für die Vielseitigkeit des Audi allroad quattro concept: Sichtbar verbinden sich hier die elegante Sportlichkeit eines Avant und die funktionalen Elemente eines Offroaders zu einem Fahrzeug, dessen natürliches Revier Highways ebenso wie verschneite Bergpfade sind.
Was die Optik des allroad quattro concept verspricht, das löst die Technik der Studie ein. Selbstverständlich für einen Audi dieses Kalibers sind ein kraftvoller Motor, der permanente Allradantrieb quattro und ein Fahrwerk, das sowohl für exzellenten Hochgeschwindigkeitskomfort als auch für Dynamik auf und abseits befestigter Straßen ausgelegt ist.
Das Design
Rohkarosserie und damit auch die Proportionen teilt sich der allroad quattro concept mit dem aktuellsten Vertreter der Audi-Serienfahrzeuge, dem neuen A6 Avant. Wie diesen kennzeichnet auch die Studie der markante Singleframe-Kühlergrill. Die Grundabmessungen des allroad quattro concept - 4,93 m Länge, 1,89 m Breite - entsprechen im wesentlichen denen des Oberklasse-Avant, jedoch ist der allroad quattro concept mit 1,52 m um insgesamt 60 Millimeter zugunsten der Bodenfreiheit höher.
Das Design des Audi allroad quattro concept akzentuiert die hohe Funktionalität und die elegante Sportlichkeit der A6 Avant-Karosserie auf neue Weise. Die breite Spur und die maßvoll erhöhte Karosserie münden in einer muskulösen, eigenständigen Silhouette. Der Unterfahrschutz aus Edelstahl mit Rippenstruktur, markante Stoßfänger und die ausgestellten Radhäuser weisen schon auf den ersten Blick auf die Gelände-Talente des allroad quattro concept hin.
Hinter der Klarglas-Abdeckung der Frontscheinwerfer wird neueste Lichttechnik sichtbar: Der allroad quattro concept verfügt über LED-Frontscheinwerfer, die auch mit der Zusatzfunktion Tagfahrlicht aufwarten. Der Scheinwerfer ist modular aufgebaut. Das äußere Modul besteht aus 14 Einzel-LED und erreicht eine Lichtausbeute, die auf dem Niveau von Xenon-Lampen liegt. Im inneren Modul erzeugen 10 Einzelmodule das Fernlicht. Dazwischen sind quadratische Einzelmodule horizontal als Tagfahrlichtband angeordnet.
Mit reaktionsschnellen LED-Leuchteinheiten arbeiten auch Blinker und Bremslicht sowie die Heckleuchten. Blinker sind, zusätzlich zu den vorderen und hinteren Leuchteinheiten, auch in den Seitenspiegeln integriert.
Die schon klassische Avant-Silhouette mit hoher Schulter und schmalem Fensterband, ausgeprägt coupéhafter Dachlinie und flach geneigtem Heckabschluss erfährt in der Seitenansicht eine neue Spannung: Die Radhäuser sind zusammen mit den Türschwellern und Stoßfängern kontrastiv zur übrigen Karosserie lackiert - ein ebenso funktionales wie gestalterisches Element. In den Radhäusern finden sich eigens für die Studie entworfene, 19 Zoll große Räder mit Reifen im Format 255/45 R19.
Ebenso charakteristisch für die Studie wie die sanft geschwungene Dachreling ist das großflächige Glasschiebedach open sky system, das den Dachbereich zwischen A- und D-Säule nahezu vollständig transparent gestaltet. Diese Konstruktion besteht aus zwei großen Glassegmenten, die den Lichteinfall in den Innenraum gegenüber konventionellen Schiebedächern deutlich vergrößern. Das vordere Segment lässt sich elektrisch öffnen, wie bereits vom A3 Sportback bekannt.
Der Innenraum
Im Innenraum findet sich eine besondere Atmosphäre: allroad quattro concept-spezifische Elemente interpretieren die Audi-typische Funktionalität und Ergonomie auf unverwechselbare Weise. Da die Studie als Viersitzer ausgelegt ist, findet sich vorne wie hinten zwischen den Plätzen eine hohe Mittelkonsole. Unter deren zweigeteilten, getrennt aufklappbaren Armlehnen befinden sich intelligent unterteilte Staufächer.
Klare Sportlichkeit und ergonomische Perfektion - dieser Anspruch bestimmt die Gestaltung des Cockpits. Eine gemeinsame, lederbezogene Abdeckung verbindet den zentralen Instrumententräger und den leicht zum Fahrer geneigten oberen Teil der Mittelkonsole mit dem 8,9 Zoll großen Monitor des MMI zur Einheit. Dieser bietet eine Auflösung von 1024 x 600 Bildpunkten und damit eine neue Dimension von Brillanz und Bildschärfe. Konventionelle 7-Zoll-Monitore arbeiten derzeit mit 480 x 270 Bildpunkten.
Der horizontale Teil der Mittelkonsole nimmt den Motor-Startknopf, den Taster der elektromechanischen Parkbremse, den Wählhebel der 6-Stufen-Automatik und die Bedieneinheit des MMI auf.
Der Motor
Der 4.0 TDI Achtzylinder, der erste Achtzylinder der neuen TDI-Motorengeneration mit Common Rail-System und Piezo-Inline-Injektoren rollt an den Start.
Wie seine Sechszylinder-Verwandten mit 3 bzw. 2,7 Liter Hubraum nutzt er die derzeit modernste Einspritztechnik und unterschreitet in Kombination mit einem Dieselpartikelfilter die anspruchsvollen Emissionsgrenzen der EU4.
Der Gesamthubraum des Achtzylinders beträgt 3.936 cm³. Die Kenngrößen seiner Leistungsfähigkeit: 210 kW/286 PS bei 4.000 1/min und ein maximales Drehmoment von 650 Newtonmetern, das bereits ab 1.600 1/min anliegt und bis zur Drehzahl von 3.000 1/min auf diesem hohen Niveau bleibt.
Die Ergebnisse sind spontanes Ansprechverhalten und ein enormes Durchzugsvermögen schon ab niedrigsten Drehzahlen. Nach nur 6,4 Sekunden wird die Hunderter-Marke übersprungen und die Höchstgeschwindigkeit wird bei 250 km/h elektronisch abgeregelt. Besonders die Zwischenspurts sind die herausragende Disziplin dieses neuen Hochleistungsaggregats: In nur 4,9 Sekunden schiebt der Motor das Fahrzeug von Tempo 80 auf 120 - ein Wert, der auf dem Niveau eines Leistungssportlers wie des Audi S4 liegt.
Der V8-Vierventiler mit Turboaufladung und kennfeldgesteuerter, gekühlter Abgasrückführung gehört - als erster Achtzylinder-TDI - der neuen V-Motorenfamilie von Audi an und besitzt einen Kettenantrieb für Nockenwellen und Ölpumpe.
Und er zeichnet sich - wie alle Vertreter der neuen V-Motorenfamilie - durch äußerst kompakte Abmessungen aus: Die Motorlänge beträgt nur 516 Millimeter. Ein wichtiger Schritt auch hin zum geringen Motor-Gesamtgewicht von nur 259 Kilogramm - der 4.0 TDI ist damit der leichteste Diesel-V8 überhaupt.
Audi road vision
Einen Quantensprung in Sachen aktiver Fahrsicherheit bedeutet road vision, eine Sensorik zur Erkennung der Fahrbahnart und -beschaffenheit. Denn das System informiert nicht nur den Fahrer über potenziell kritische Bedingungen wie Schotter oder Glatteis, sondern liefert auch dem elektronischen Stabilisierungsprogramm ESP und der Abstandsregelung adaptive cruise control entscheidende Zusatzparameter, um noch besser vorausschauend agieren zu können.
Das Funktionsprinzip: Mit kombinierter Laser- und Infrarot-Spektroskopie wird die Fahrbahn vor dem Fahrzeug abgetastet. Dabei arbeiten die frequenzoptimierten LED der Frontscheinwerfer als Lichtquelle im Infrarot-Bereich. Die hinter der Frontscheibe angebrachte Sensorik erfasst die von der Straße reflektierten und charakteristisch modulierten Lichtstrahlen. Das System ist so in der Lage, nicht nur zwischen nasser und trockener oder vereister Bahn zu unterscheiden, sondern auch Fahrbahnen mit spezifischem Grip wie etwa Beton, verschiedene Asphaltarten oder Schotter zu erkennen.
Mit den beiden getrennten Einheiten ist es möglich, auch
unterschiedliche Fahrbahnzustände auf rechter und linker Seite zu erkennen.
Der Fahrer erhält über das Kombiinstrument Hinweise über drohende Gefahren. Und
das ESP kann, etwa bei weniger griffigen Fahrbahnbelägen, noch vor einem
instabilen Fahrzeugverhalten, in Bruchteilen einer Sekunde die Antriebs- oder
Bremsleistung entsprechend verteilen.
Audi lane assist
Audi lane assist ist ein Fahrerassistenzsystem, das den Fahrer bei unbeabsichtigtem Verlassen seiner Fahrspur mit Lenkradvibrationen informiert. Dies kann den Fahrer speziell bei langen Geradeaus-Fahrten etwa auf Autobahnen unterstützen, wo sich besonders leicht Unaufmerksamkeit einstellt.
Dabei erfasst eine nach vorne gerichtete Videokamera - angebracht im oberen Rahmenbereich der Windschutzscheibe - die seitlichen Fahrbahnbegrenzungslinien, wie sie in der Regel auf Bundesstraßen und Autobahnen zu finden sind. Außer bei sehr ungünstigen Sichtverhältnissen - Schnee oder starker Regen - arbeitet das System sowohl am Tag wie auch in der Nacht.
Der Fahrer kann das System mit Tastendruck am Blinkerhebel manuell aktivieren oder ausschalten. Ist das System aktiv, signalisiert ihm die Vibration des Lenkrads ein drohendes Verlassen seiner Spur. Blinkerbetätigung vor einem beabsichtigten Spurwechsel deaktiviert das System kurzzeitig automatisch.
Bei Geschwindigkeiten unterhalb von 60 km/h, auf sehr schmalen oder kurvigen Straßen sowie im Bereich von Baustellen und bei fehlenden Fahrspurmarkierungen schaltet das System gleichfalls selbsttätig ab. Der Fahrer wird darüber mit einem entsprechenden Hinweis im Kombiinstrument informiert. In die Fahrzeugführung greift Audi lane assist jedoch nicht ein.
Audi side assist
Mit Radarsensoren beobachtet Audi side assist den Raum neben und hinter dem Fahrzeug, um den Fahrer - zusätzlich zum Bild des Rückspiegels - auf sich annähernde Fahrzeuge aufmerksam zu machen. Die Reichweite der Sensoren beträgt bis zu 50 Meter nach hinten. Die Sensorik ist auch auf die Beobachtung des toten Winkels neben dem Fahrzeug ausgelegt. Das System kann mit einem Taster ein- bzw. ausgeschaltet werden und ist ab einer Geschwindigkeit von 60 km/h aktiv.
Die Information erfolgt über jeweils ein Leuchtelement an den Außenspiegeln, die zweistufige Warnsignale geben:
Wird ein Fahrzeug auf der Nachbarspur (toter Winkel oder in Annäherung) erkannt, das bei einem Spurwechsel für den Fahrer kritisch wäre, so wird der Fahrer darüber informiert. Dazu leuchtet die Anzeige am Spiegel dauerhaft - so dass sie beim Blick in den Spiegel deutlich erkennbar ist.
Setzt der Fahrer zusätzlich den Blinker, so kündigt er damit einen Spurwechsel an. Wird die Nachbarspur als belegt erkannt, löst das System die 2. Anzeigestufe aus, ein kurzzeitiges helles Blinken.
Audi side assist greift nicht in die Fahrzeugführung ein.
Infotainment
Zukunftsweisend sind auch die Infotainment-Systeme an Bord des Audi allroad quattro concept. Dazu zählt ein 3-D-Offroad-Navigationssystem, das über das MMI bedient wird. Integriert in die Bildschirmdarstellung sind auch ein Kompass sowie eine Anzeige für die aktuelle Längs- und Querneigung des Fahrzeugs.
Neu dabei ist die Möglichkeit für den Fahrer, während der Fahrt nicht digitalisierte Wege interaktiv abzuspeichern. Dabei registriert das System nach der Aktivierung den befahrenen Weg inklusive aller Biegungen und selbst Höhendifferenzen.
Eine Digitalkamera im Bereich des Innenspiegels erlaubt es zudem, reale Fotos in die Bildschirmdarstellung zu integrieren.
Die Bildschirmdarstellung lässt sich wahlweise in einem von drei Modi auswählen: als dreidimensionale Geländedarstellung mit farbigen Schattierungen, mit integrierten Höhenlinien oder realitätsnah mit Hinweisen auf die Vegetation. Die Fotos fungieren dabei als visuelle Hinweise auf wieder erkennbare Punkte am Weg wie etwa Kreuzungen oder Gebäude.