Als 1991 der Audi 100 Avant in der dritten Generation vom Band lief, machte er durch ein neues Gesicht auf sich aufmerksam. Genau wie bei dem seit 1988 angebotenen Audi V8 war der Kühlergrill nun in die Motorhaube integriert. Im Ganzen wirkte das neue Modell mit weicheren Linien um einiges eleganter als der Vorgänger.
Die Modelle ab 2.3E sind dadurch zu erkennen, dass die Aussenspiegel in Wagenfarbe lackiert sind und über ABS ohne Aufpreis verfügen. Auch kommt hier bei einem Avant erstmals ein 6-Zylinder zum Einsatz.
Durch eine steilere Scheibe im Gepäckraumdeckel entsteht so wesentlich mehr Laderaum als beim vorherigen Modell. Nach dem Öffnen der Heckklappe findet man durch eine 1054 mm breite und 667 mm hohe Öffnung, über eine zur Ladefläche nahezu ebene Ladekante, Zugang zum Gepäckraum. Bei umgelegter Rückbank besteht sogar eine 1839 mm lange Ladefläche bis hin zu den Vordersitzen. Das ergibt dann ein Gepäckraumvolumen von 360 l im normalen Zustand, 630 l bei umgeklappter Rücksitzbank und 1310 l bei umgeklappter Rücksitzbank und dachhoher Beladung. Wem das immer noch nicht reichen sollte, der kann durch Entfernen des Bodens noch ca. 85 l hinzu gewinnen.
Als Verbrennungsmotor kommt hier der bekannte 2.0E mit 85 kW (115 PS) zum Einsatz, der über ein 5-Gang-Schaltgetriebe permanent Vorder- und Hinterachse antreibt. Alternativ kann bei Bedarf auf Elektroantrieb umgeschaltet werden. Der im Heck installierte wassergekühlte, permanent erregte Drehstrom-Synchronmotor erzeugt eine Leistung von 21 kW (28,6 PS).
Das Gehäuse des Elektromotors ist mit dem Differenzialgehäuse der Hinterachse starr verschraubt. Der mit Permanentmagneten bestückte 'Rotor' des Elektromotors verbindet die Kardanwelle mit dem Differenzialtriebling, wodurch die Kardanwelle der Audi duo entsprechend kürzer ist als die im Serienmodell.
Auch wenn die Leistung des Drehstrom-Synchronmotor nur etwa 25 % der Leistung des Ottomotors aufbringt, so bewegt er den rund 1800 kg schweren Avant dennoch mit einer stadtverkehrsgerechten Geschwindigkeit.
Eine weitere Neuerung ist, nachdem 1990 in Genf bereits eine 'duo-Konzeptstudie' vorgestellt wurde, die Möglichkeit zwischen den beiden Antriebsarten während der Fahrt (unterhalb von 65 km/h) umzuschalten. Dies war bei der Studie nur im Stand möglich.
Die 65 km/h sind zugleich auch die Höchstgeschwindigkeit des Audi duo. Von 0 auf 50 km/h beschleunigt er in 12 Sekunden und hat beim Einsatz einer Natrium-Schwefel-Batterie eine Reichweite von rund 80 km.
Der Audi duo kann mit drei verschiedenen Batterietypen gefahren werden (die bisher beschriebenen Leistungen beziehen sich auf die Verwendung einer Natrium-Schwefel-Batterie).
Die Natrium-Schwefel-Batterie - Sie erreicht eine Spannung von 252 Volt. Der Nachteil bestand seiner Zeit darin, dass sie nur eingeschränkt und zu einem hohen Preis verfügbar war. - Kapazität: 20,2 kWh; Gewicht: 224 kg
Die Nickel-Cadmium-Batterie - Sie wurde bereits in der Konzeptstudie mit einer Spannung von 68,4 Volt eingesetzt. Im neuen duo wurde sie nun mit 252 Volt erprobt, um dem neuen Drehstrohm-Antrieb gerecht zu werden. Klare Vorteile dieser Batterie sind ihre längere Lebensdauer und die Schnell-Ladefähigkeit. - Kapazität: 12,0 kWh; Gewicht: 265 kg
Die Blei-Akkus - Herkömmliche Blei-Akkus wurden hier eher vernachlässigt, da sie durch Ihre geringe Speicherfähigkeit die Reichweite pro Batterieladung deutlich kleiner werden liessen. - Kapazität: 8,4 kWh; Gewicht: 323 kg
Weitere technische Daten sind beim Audi 100 Typ C4 zu finden.
Presse Informationen Audi 100 Avant 2.6E
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